Śiśira (später Winter)

Sisira (später Winter)

Ayurvedische Jahreszeit

Sisira erstreckt sich vom 22.12. bis 21.02.

Ruhe und Rückzug im Sisira (späten Winter)

Mit der Wintersonnwende am 21.12. beginnt auch in unserer Kultur eine besinnliche und ruhige Zeit, in der man sich etwas Rückzug und Ruhe gönnt, um das zu Ende gehende Jahr zu reflektieren und friedlich abzuschließen und um sich auf das neu kommende Jahr einzustimmen und es zu begrüßen. Diese sehr dunkle Zeit, in der es an manchen Tagen gar nicht richtig hell wird, ist besonders durchlässig für energetische und intuitive innerliche Prozesse. Es ist die Zeit um sich seiner Herzenswünsche gewahr zu werden, Pläne zu schmieden und Entschlüsse zu fassen, wie man sich im Neuen Jahr ausrichten möchte. Ein schönes Notizbuch ist bestens geeignet, um die Gedanken in dieser Zeit festzuhalten. Und wenn es nicht nur bei den Worten bleiben soll, dann ist eine Visions Collage eine wunderschöne kreative Möglichkeit, das, was sich im Innern zeigt zu visualisieren, um sich damit durch das neue Jahr leiten zu lassen.

Der Stoffwechsel im späten Winter

Zu Beginn des Spätwinters ist das Vata Dosha noch hoch. Durch die geringen Sonnenstunden, den niedrigen Temperaturen und steigender Feuchtigkeit im Laufe der Jahreszeit sammelt sich jedoch mehr und mehr Kapha an und das Agni (Stoffwechselfeuer) wird schwächer. Der Körper benötigt die gesunden Reserven, um sich gegen die anhaltende Kälte zu schützen und das Immunsystem zu stabilisieren. Wir sollten ausreichend schwere, wärmende und aufbauende Nahrung wie Eintöpfe zu uns nehmen. Um diese Gerichte gut zu verdauen, wird der Stoffwechsel durch anregende Gewürze wie Ingwer, schwarzer Pfeffer, Nelken, Bockshornklee, Galgant, Knoblauch, Zwiebeln, etc.  unterstützt. Diese Zeit ist absolut nicht geeignet, um ein paar Kilos abzunehmen. Jedoch ist es wichtig, die Mahlzeitengröße zu beachten. Zu große Portionen schwächen das Agni noch mehr und fördern die Bildung von Ama (Ablagerungen, Schlacken im Gewebe). Als Faustregel gilt, dass die Portion auf dem Teller in beide Hände (als eine Schüssel geformt) passen soll. Zwischenmahlzeiten oder Snacks sollen nur erfolgen, wenn sich Hunger in der Magengegend zeigt.

Empfohlene Nahrungsmittel für die kalte Jahreszeit

Das Immunsystem und die Kraft wird in dieser Jahreszeit durch den Verzehr von tierischen Produkten wie Milch und Milchprodukte in Maßen, Ghee, Huhn, etwas Lamm, wenig Rind und Süßwasserfischen gestärkt. Saisonale und regional angebaute Gemüse und Früchte wie Chicorée, Grünkohl, Kartoffeln, Kohl, Lauch, Möhren, Pastinake, Rettich, Rote Bete, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Schwarzkohl, Topinambur, Weißkohl, Wirsing, Zwiebeln und Äpfel und Birnen sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Als Beilage eignen sich jetzt Getreidesorten wie Buchweizen, Dinkel, Hirse, Mais und Weizen. Hülsenfrüchte liefern wertvolles Protein und sollten gut weichgekocht werden. Es können gut herbe mit süßen Gemüsesorten kombiniert, mit Nüssen und Trockenfrüchten ergänzt und mit ausreichend guten Fetten gegessen werden.

Besonders passend sind im Winter Mandeln und Honig und ab und zu ein Gläschen Wein am Abend.

Saure Lebensmittel in Maßen genießen

Kleine Mengen von fermentierten und milchsauer vergorenen Lebensmitteln wie z.B. Sauerkraut können in den Speiseplan integriert werden. Diese unterstützen, die schweren Speisen besser zu verdauen und aktivieren die Darmtätigkeit und das Immunsystem. Der saure Geschmack reduziert Vata, regt das Agni (Stoffwechselfeuer) an und wirkt Gewebeaufbauend, was im Winter willkommen ist. Jedoch reduziert der saure Geschmack die Fortpflanzungsgewebe (Shukra) und Ojas. Und das ist gerade in dieser Jahreszeit nicht erwünscht. In den alten ayurvedischen Schriften wird betont, dass diese Jahreszeit ideal für sexuelle Aktivitäten ist. Alle Fortpflanzungsorgane und Hormone sind besonders jetzt gut darauf eingestimmt, so dass wir uns an vielen schönen kuscheligen und sinnlichen Momenten erfreuen können.

Mit Gewürzen das Stoffwechselfeuer (Agni) stärken

Wärmende und stoffwechselanregende Gewürze wie Bockshornkleesamen, Galgant, Hing (Asafoetida), Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Lorbeerblätter, Muskatnuss, Nelken, Safran, langer und schwarzer Pfeffer, Wacholderbeeren und Zimt sind jetzt die geeigneten Geschmacksgeber.

Heiße Getränke machen warm ums Herz

Viel warmes, abgekochtes Wasser und wärmende Gewürztee’s mit Ingwer, Nelken, Zimt, Süßholz, Koriander und Kräutertees sorgen für die Wärme von Innen. Tulsi- und Süßholztee sind förderlich für die Atemwege und der Cistrosentee ist eine gute Prophylaxe für Atemwegsinfekte.

Kälte nicht ins System lassen

Alles Kalte wie Eiscreme, kalte Salate, Rohkost, gekühlte Getränke sollten vermieden werden. Trockene und zu leichte Nahrung wird für den späten Winter nicht empfohlen, da sie Vata erhöhen und das Immunsystem in dieser Jahreszeit schwächen. Lebensmittel wie Blattsalate, Fleisch von Wild oder Hase und auch Getreideprodukte wie z.B. Reiswaffeln oder Knäckebrot zählen dazu.

Gesundheitstipps für die kalte und dunkle Jahreszeit

Regelmäßige Massagen mit warmem Öl (z.B. Abhyanga) stabilisieren auf der körperlichen, mentalen wie auch emotionalen Ebene.

Dem Bedürfnis nach mehr Schlaf durch die lange Dunkelheit sollte nachgegeben werden. Durch früheres ins-Bett-gehen kann die Nachtschlafphase gut um ein bis zwei Stunden verlängert werden, um Kräfte zu sammeln und das Immunsystem zu stärken. Ruhephasen am Tag sind ebenfalls förderlich, ein ausgiebiger Mittagschlaf schwächt den Stoffwechsel und ist abträglich.

Regelmäßige Meditationen unterstützen alle Prozesse, um mehr bei sich anzukommen. Hier zum Ausprobieren eine kleine geführte Meditation.

Jeder Sonnenstrahl sollte genutzt werden, um Zeit in der Natur mit einem Spaziergang zu verbringen. Sei es am Wochenende eine ausführlichere Wanderung durch den Wald oder während der Arbeitswoche ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause – auch wenn es trübe und kalt draußen ist. Und die Stimmung, der Stoffwechsel und das Körpergefühl sind danach noch besser. Intensive Joggingeinheiten sind bei den niedrigen Temperaturen zu auszehrend und eine zu hohe Belastung für die Luftwege.

Besondere Aufmerksamkeit auf die Atemwege legen

Tägliche Nasenspülungen mit einer milden Kochsalzlösung halten die Schleimhäute sauber. Im Anschluß zur Pflege und Schutz jeweils 2 Tropfen Sesamöl in jedes Nasenloch geben. Die Atemwege können außerdem durch Dampfinhalation mit Ajwain (Königskümmelsamen) geschützt werden. Dazu werden 1 TL – 1 EL zerstoßene Ajwainsamen in eine Schüssel gegeben, mit kochendem Wasser übergossen. Den Kopf mit einem Handtuch überdecken und über der Schüssel den Dampf 10 – 15 Minuten inhalieren.

Ausblick ins Frühjahr

Um Pollenallergien im Frühjahr vorzubeugen oder auch den Winterspeck wieder abzubauen eignen sich ab Ende Februar spezielle ayurvedische Fasten- und Reinigungskuren, um das akkumulierte Kapha aus dem Körper wieder auszuleiten.

Bitte beachten Sie dazu die ambulanten Kurangebote.

Erfahren Sie mehr zu den ayurvedischen Jahreszeiten (Rtucaryā). Begleitend zum ayurvedischen Jahreszyklus erhalten Sie jeweils vor dem nächsten Rtu neue Empfehlungen.

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